Wie es mit der Schule bachab ging
Wie es mit der Schule bachab ging
Gestern publizierte die Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB) den lang ersehnten Bericht über die Vorfälle in der Bezirksschule Zelgi. Der 65 Seiten lange Bericht zeigt deutlich auf, wie es um die heutige Bildung steht. Und bestätigt die unzähligen Beobachtungen von Eltern, Medien und der breiten Bevölkerung.
Anstatt das Mobbing schnell zu unterbinden, wurde ein gigantischer Prozess in die Wege geleitet, welcher neben den Kosten, das Vertrauen in die Institution stark beschädigte. Doch fangen wir beim Anfang an.
Was ist passiert?
Mehrere Klassen aus der Primarschule traten neugebildet in die Oberstufe ein. Später wird sich herausstellen, dass bereits früher in einer dieser Klassen eine «hohe und problematische Dynamik festgestellt» wird. Diese Dynamik wird später auch die betroffene Schulklasse im Zelgli ergreifen. Es wird die Rede sein von «Schutzgelderpressungen», «verbaler Erniedrigungen», «körperlicher Schikanen», «gegenseitigem Hass» und sogar «sexueller Gewaltandrohung».
Die zuständigen Lehrpersonen und Leitungspersonen sind mit der Situation komplett überfordert. Eine Fachlehrperson gab an, «dass die Klasse kaum noch zu unterrichten sei». Anstelle einer raschen Intervention mit disziplinarischen Massnahmen, welche sogar von den Eltern gewünscht wurden, wurden unzählige externe Personen und Fachstellen herbeigezogen. Namentlich sind diese:
- Kantonspolizei Aargau
- Jugendanwaltschaft
- Kantonsspital Aarau
- Opferberatung
- Krisenintervention Schweiz
- Externe Fachstelle für Suizidprävention
- Departement Bildung Kultur und Sport
- FHNW
- Stadtrat Aarau
- Gemeinderat Buchs
Trotz sämtlichen externen Experten und jeglichen getroffenen Massnahmen kam es am Schluss zu Klassenwechseln, Schulaustritt und Strafanzeigen. Sogar der Einsatz einer «Menschenrechtshütergruppe» brachte nicht den gewünschten Erfolg. Erst als es zu Strafanzeigen kam, hat sich die Situation verbessert. Ob dies von langer Dauer sein wird, ist aber ungewiss. Bereits vier Monate später kam es zu sexuellen Gewaltandrohungen.
Was lernen wir?
Die Schule und die Gesellschaft sind im Wandel. Ich selber war vor 12 Jahren in der Oberstufe und auch damals gab es bereits Mobbing und co. Aber damals wurde rasch und unbürokratisch eingegriffen. Fehlverhalten wurde bestraft, es gab Nachsitzen, Zusatzarbeit, man wurde vor die Tür gestellt, die Eltern informiert, etc. Täterschutz gab es keinen.
Statt diese Schüler zu erziehen, werden sie inzwischen nur noch verzogen. Für alles muss heutzutage ein Experte herbeigezogen werden, eine Fachstelle kontaktiert werden oder neues Personal eingestellt werden. Kein Wunder wird die Schule immer teurer und die Bildungsqualität sinkt. Man sehe mal die PISA Studie an:
Die Schule muss endlich wieder zur Vernunft kommen und sich von der verweichlichten Erziehungspolitik verabschieden. Man muss nicht wie vor 100 Jahren erziehen, mit Schlagstock und Ohrfeigen. Aber Nachsitzen muss doch noch möglich sein.
Es braucht wieder Erziehung, es braucht wieder Respekt!